Use-Cases Waldmonitoring: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf dieser Seite werden die Ergebnisse des Forschungsprojektes «Einsatz von Fernerkundungsdaten in Forstbetrieben und Forstdiensten anhand von konkreten Use-Cases» vorgestellt, welches von der Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften BFH-HAFL im Auftrag und mit Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und KARTEN-WERK GmbH durchgeführt wurde.
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Das Hauptziel des Projektes war die Implementierung von Kartenviewern sowie Geodiensten (Erklärung dazu siehe z.B. hier) für konkrete Use-Cases mit existierenden, möglichst frei verfügbaren Fernerkundungsdaten. Es wurden 3 Use-Cases zusammen mit VertreterInnen aus der Praxis ausgearbeitet (Abgleich von Angebot und Nachfrage), und die Informationen, Daten und Resultate bedarfsgerecht bereitgestellt.
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Folgende Anwendungsfälle wurden bearbeitet:
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Um den Bedarf der Praxis von Anfang an zu bedienen, wurde eine Expertengruppe mit je drei Vertreter*innen von Forstbetrieben und Forstdiensten gebildet. Die folgenden drei Anwendungsfälle wurden in enger Zusammenarbeit mit den Praxispersonen ausgearbeitet: [[Special:MyLanguage/Use Case 1 - Jährliche Waldveränderungen | Use-Case 1 -  Monitoring jährlicher Waldveränderungen]], [[Special:MyLanguage/Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017 | Use-Case 2 - Rasche Erfassung von Sommersturmschäden]] und [[Special:MyLanguage/Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität | Use-Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität  von Waldflächen]].  
  
* Use-Case 1 - Monitoring jährlicher Waldveränderungen (forstliche Eingriffe und andere)
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* Use-Case 2 - Rasche Erfassung von Sommersturmschäden
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'''Alle Ergebnisse und verwendeten Methoden sind im Sinne des Open Source Gedankens frei zugänglich''':
* Use-Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität von Waldflächen
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* Visualisierung der Ergebnisse in einer intuitiv bedienbaren [https://waldmonitoring.ch/ Webanwendung]
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* Datenbezug in Form von [https://waldmonitoring.ch/services Geodiensten] zur Einbindung in z.B. eigene GIS-Systeme oder map.geo.admin.ch
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* Veröffentlichung des gesamten [https://github.com/HAFL-FWI/Digital-Forest-Monitoring Programmier-Codes auf GitHub]
  
Auf dieser Seite finden Sie Hinweise zur korrekten Verwendung der Kartenviewer und Geodienste sowie Videoanleitungen und Hintergrundinformationen. Zu Beginn wird auf den Hintergrund des Projektes sowie die verwendeten Daten eingegangen. Daraufhin werden die drei Use-Cases nacheinander vorgestellt, wobei jeweils Hinweise zur Benutzung sowie Hintergrundinformationen zur Methode bereitgestellt werden, veranschaulicht durch Grafiken und Video-Tutorials. Nach einer kurzen Erläuterung zu den Kartenviewern und Geodiensten wird schliesslich noch ein Ausblick auf den Fortgang des Projektes gegeben.
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Ergänzend dazu sind hier auf dieser Seite Hinweise zur korrekten Verwendung zu finden. Die verwendeten Rohdaten werden beschrieben und die drei Use-Cases werden im Detail vorgestellt. Dabei werden jeweils Hinweise zur Benutzung sowie Hintergrundinformationen zur Methode bereitgestellt, veranschaulicht durch Grafiken und Video-Tutorials. Zudem erfahrt ihr, wie ihr die Daten in Form von Geodiensten in QGIS einbinden könnt.
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'''Wichtig''': Die bereitgestellten Daten und Services sind bis dato ausschliesslich für Testzwecke gedacht.
 
'''Wichtig''': Die bereitgestellten Daten und Services sind bis dato ausschliesslich für Testzwecke gedacht.
  
== Hintergrund ==
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== Rohdaten == <!--T:5-->
 
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Im Fokus dieses Projektes lag die Nutzung von schweizweit frei verfügbaren Daten. Dafür eignen sich insbesondere die Sentinel-2-Satellitenbilder, deren Mehrwert für die Waldwirtschaft bereits aufgezeigt werden konnte ([https://meridian.allenpress.com/szf/article/169/1/26/167111/Potenzial-von-Sentinel-2-Satellitendaten-fur SZF Artikel], [https://www.planfor.ch/de/content/april-mai-2019-sentinel-2-kursreihe FOWALA Kurs]). Zusätzlich wurde die nationale Waldmaske (swissTLM3D) verwendet und es können verschiedene Hintergrundkarten (z.B. Luftbilder) dargestellt werden.
Das Angebot an Fernerkundungsdaten sowie leistungsstarken Analysetools nimmt ständig zu. Wälder lassen sich folglich immer häufiger und detailreicher erfassen. Damit dieses Potenzial in der Praxis jedoch stärker genutzt wird und einen faktischen Mehrwert erzielt, braucht es praxistaugliche Tools und die Bereitstellung von bedarfsgerechten Informationen. Dies erfordert einen intensiven Austausch zwischen Forschung und Praxis. Um den Bedarf der Praxis von Anfang an zu bedienen, wurde im Rahmen dieses Forschungsprojektes eine Expertengruppe mit je drei VertreterInnen von Forstbetrieben und Forstdiensten gebildet. Die drei Use-Cases wurden in enger Zusammenarbeit mit den Praxispersonen ausgebarbeitet.
 
Dieses Projekt baut auf den Resultaten der Projekte «Waldmonitoring mit Sentinel-2 Satellitenbildern» und «Praxistauglicher Einsatz von Fernerkundung im Waldbereich» auf.
 
 
 
== Daten ==
 
m Fokus dieses Projektes lag die Nutzung von schweizweit frei verfügbaren Daten. Dafür eignen sich insbesondere die Sentinel-2-Satellitenbilder, deren Mehrwert für die Waldwirtschaft bereits aufgezeigt werden konnte (SZF Artikel, FOWALA Kurs). Zusätzlich wurde die nationale Waldmaske (swissTLM3D) verwendet und es können verschiedene Hintergrundkarten (z.B. Luftbilder) dargestellt werden.
 
Sentinel-2
 
Seit Ende 2015 sind Sentinel-2-Satellitenbilder frei erhältlich und grossflächig verfügbar. Die häufige Wiederholung der Aufnahmen (alle 2-5 Tage) in für Vegetationsanalysen wichtigen Spektralbändern bietet dabei ein grosses Potenzial für die Nutzung im Waldbereich. In einem bereits abgeschlossenen Projekt ( Weber & Rosset, 2019) konnte aufgezeigt werden, dass sich starke Waldveränderungen wie Holzschläge oder Sommersturmschäden zeitnah erfassen lassen. Auch für die Klassifizierung von Hauptbaumarten und die Beurteilung der Vitalität wurde ein grosses Potenzial festgestellt.
 
Vegetationsindizes
 
Vegetationsindizes werden aus der Kombination mehrerer Spektralbänder berechnet und eignen sich zur Beurteilung des Vegetationszustandes. Zum Beispiel kann mit solchen Indizes das Verhältnis der Reflexionen im roten und nahen infraroten Spektralbereich abgebildet werden, welches sich in Abhängigkeit vom Chlorophyllgehalt der Pflanzen und der Zellstruktur der Blätter ändert (siehe Abb. 1). Basierend auf Reflexionsverhältnissen im roten (ca. 630–690 nm), nahen infraroten (ca. 780– 900 nm) und kurzwellig infraroten (ca. 1400-3000 nm) Spektralbereich dienen sie als Indikatoren für die Dichte, Produktivität und Vitalität der Vegetation und eignen sich somit für das Monitoring von Waldveränderungen.
 
 
 
'''NDVI'''
 
 
 
Der NDVI (Normalized Difference Vegetation Index) ist der am häufigsten verwendete Vegetationsindex. Er berechnet sich aus den Reflexionswerten im nahen Infrarotbereich (NIR) und im roten sichtbaren Bereich (Rot) des Lichtspektrums:
 
 
 
    ''NDVI=(NIR-Rot)/(NIR+Rot)''
 
 
 
Durch die Normierung ergibt sich ein Wertebereich zwischen −1 und +1. Negative Werte bezeichnen Wasserflächen. Ein Wert zwischen 0 und 0.2 entspricht nahezu vegetationsfreien Flächen, während ein Wert nahe 1 auf eine hohe Vegetationsbedeckung mit vitalen grünen Pflanzen schließen lässt.
 
 
 
 
 
'''NBR'''
 
 
 
Der NBR (Normalized Burn Ratio), auch NDII genannt (Normalized Difference Infrared Index), wird häufig für die Erkennung von Waldbrandflächen aber auch für die Detektion anderer Waldveränderungen wie Sturmschadflächen verwendet. Er berechnet sich aus den Reflexionswerten im nahen (NIR) und kurzwelligen (SWIR) Infrarotbereich:
 
 
 
    ''NBR=(NIR-SWIR)/(NIR+SWIR)''
 
 
 
 
 
'''Waldmaske'''
 
Die Waldmaske wurde aus dem topografischen Landschaftsmodell der Schweiz (swissTLM3D) abgeleitet (https://shop.swisstopo.admin.ch/de/products/landscape/tlm3D).
 
 
 
'''Hintergrundkarten'''
 
Als Hintergrundkarten werden die Luftbilder und Landeskarten von swisstopo, sowie das Vegetationshöhenmodell des LFI als swisstopo Geodienste eingebunden.
 
 
 
 
 
 
 
== Use Case 1 - Jährliche Waldveränderungen ==
 
[[Use Case 1 - Jährliche Waldveränderungen | ''-> Hauptseite Use Case 1 - Jährliche Waldveränderungen'']]
 
  
== Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017 ==
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[[Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017 | ''-> Hauptseite Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017'']]
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'''Sentinel-2'''<br/>
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Seit Ende 2015 sind Sentinel-2-Satellitenbilder frei erhältlich und grossflächig verfügbar. Die häufige Wiederholung der Aufnahmen (alle 2-5 Tage) in für Vegetationsanalysen wichtigen Spektralbändern bietet dabei ein grosses Potenzial für die Nutzung im Waldbereich. In einem bereits abgeschlossenen Projekt ([https://www.planfor.ch/de/content/schlussbericht-waldmonitoring-mit-sentinel-2-satellitenbildern Weber & Rosset, 2019]) konnte aufgezeigt werden, dass sich starke Waldveränderungen wie Holzschläge oder Sommersturmschäden zeitnah erfassen lassen. Auch für die Klassifizierung von Hauptbaumarten und die Beurteilung der Vitalität wurde ein grosses Potenzial festgestellt.
  
== Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität ==
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[[Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität | ''-> Hauptseite Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität '']]
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Im Rahmen dieses Projektes wurden zwei unterschiedliche [[Special:MyLanguage/Grundlagen_Fernerkundung#Spektrale_Indizes|Vegetationsindizes]] zur Beurteilung des Vegetationszustandes berechnet und eingesetzt: Der NDVI (Normalized Difference Vegetation Index) und der NBR (Normalized Burn Ratio).
  
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'''Waldmaske'''<br/>
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Die Waldmaske wurde aus dem topografischen Landschaftsmodell der Schweiz ([https://shop.swisstopo.admin.ch/de/products/landscape/tlm3D swissTLM3D]) abgeleitet.
  
== Kartenviewer und Geodienste ==
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'''Hintergrundkarten'''<br/>
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Als Hintergrundkarten werden die Luftbilder und Landeskarten von swisstopo, sowie das Vegetationshöhenmodell des LFI als [https://shop.swisstopo.admin.ch/de/products/geoservice/swisstopo_geoservices/WMTS_info swisstopo Geodienste] eingebunden.
  
Für jeden Use-Case wird ein eigener Kartenviewer angeboten. Alle Kartenviewer sind über die Startseite https://forestmonitoring.lab.karten-werk.ch/ erreichbar und weisen, je nach Use-Case, unterschiedliche Funktionalitäten auf. Sie wurden auch für die Verwendung ausserhalb des Büros konzipiert und können daher auf mobilen Geräten benutzt werden.
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== Use Case 1 - Jährliche Waldveränderungen == <!--T:10-->
Es ist vorgesehen, die Kartenviewer durch weitere Funktionalitäten, wie zum Beispiel die Positionierung über GPS, in einem Nachfolgeprojekt zu ergänzen.
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[[Datei:uc1.png|thumb|300px]]Im Rahmen des ersten Use Cases wurde eine Methode für das '''Monitoring jährlicher Waldveränderungen''' entwickelt. Starke und flächige Waldveränderungen können mit Sentinel-2-Satellitenbildern erkannt und als jährliche Hinweiskarten angeboten werden:
Die dargestellten Karten können auch als Geodienste (WMS, WMTS, WFS) in eine GIS-Umgebung eingebunden werden. Durch Klick auf die Kachel „Geodienste“ erfahren Sie mehr darüber. Einfache Video-Tutorials zeigen anhand von Beispielen, wie Sie die Services in QGIS einbinden können.
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[[Special:MyLanguage/Use Case 1 - Jährliche Waldveränderungen | > ''Use Case 1 - Monitoring jährlicher Waldveränderungen (forstliche Eingriffe und andere)'']]
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Die gesamte Webapplikation ist Open Source und unter: https://github.com/HAFL-FWI/Digital-Forest-Monitoring/tree/master/webapp verfügbar. Bei Fragen oder Verbesserungswünschen wenden Sie sich bitte an untenstehenden Kontakt.
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== Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017 == <!--T:11-->
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[[Datei:uc2.png|300px|thumb]]Im Rahmen des zweiten Use-Cases wurde eine Methode für die '''automatische Bereitstellung von schweizweiten Hinweiskarten für Sommersturmschäden''' auf Basis von Sentinel-2-Satellitenbildern entwickelt. Bis dato existiert eine Testversion für den Sommer 2017:
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[[Special:MyLanguage/Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017 | > ''Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017'']]
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Hanskaspar Frei von KARTEN-WERK GmbH, hkfrei@karten-werk.ch
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== Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität == <!--T:12-->
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[[Datei:uc3.png|thumb|300px]]Auch die Vitalität von Waldflächen kann mit Sentinel-2-Satellitenbildern grob erfasst werden. Durch den Vergleich des aktuellen Vegetationszustandes mit den Vorjahren wurden im Rahmen des dritten Use Cases '''Hinweiskarten zur Veränderung der Vitalität''' generiert:
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[[Special:MyLanguage/Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität | > ''Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität'']]
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== Kartenviewer und Geodienste == <!--T:13-->
  
== Ausblick ==
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Für jeden Use-Case wird ein eigener Kartenviewer angeboten. Alle Kartenviewer sind über die Startseite https://waldmonitoring.ch erreichbar und weisen, je nach Use-Case, unterschiedliche Funktionalitäten auf. Sie wurden auch für die Verwendung ausserhalb des Büros konzipiert und können daher auf mobilen Geräten benutzt werden.
  
Im Rahmen eines Nachfolgeprojektes soll der Nutzen von Fernerkundung für die forstliche Praxis weiter erhöht werden. Dazu wird die aktuelle Lösung (Kartenviewer, Geodienste) in Umfang (weiterentwickelte bzw. neue Use-Cases und Tools) und Qualität (bedarfsgerechte Darstellung etc.) ausgebaut. Zudem soll die effektive Verwendung in der Praxis durch intensiven Austausch und den Aufbau einer Community signifikant gesteigert werden.
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Die dargestellten Karten können auch als Geodienste in eine GIS-Umgebung oder auf beispielsweise [https://map.geo.admin.ch map.geo.admin] eingebunden werden. Geodienste sind vernetzbare, raumbezogene Webservices, die Geodaten in strukturierter Form zugänglich machen. Man unterscheidet dabei folgende Typen von Geodiensten:
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*'''WMS''', Web Map Service, gekachelt (tiled) als Web Map Tile Service '''WMTS'''
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*'''WCS''', Web Coverage Service
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*'''WFS''', Web Feature Service
  
In diesem Rahmen sollen unter anderem konkrete Einsatzbeispiele zur effektiven Verwendung der Daten und Tools in der Praxis gesammelt, dokumentiert und bereitgestellt werden. Wer dazu beitragen möchte, weitere Anregungen oder generell Interesse hat, aktiver Teil der User Community zu werden, kann sich sehr gerne jederzeit bei Alexandra Erbach (alexandra.erbach@bfh.ch) melden.  
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Während WMS/WMTS primär für die Visualisierung geeignet ist, erlaubt WCS für Raster- und WFS für Vektordateien den Zugriff auf die vollständigen Werte und Metadaten, und somit die Weiterverarbeitung in z.B. QGIS. Alle Services werden im sogenannten [https://epsg.io/3857 Pseudo Mercator Koordinatensystem] zur Verfügung gestellt. Auf der Kachel „[https://waldmonitoring.ch/services Geodienste]“ gibt es einfache Video-Tutorials, welche anhand von Beispielen zeigen, wie die Daten in QGIS eingebunden werden können. Zudem gibt es [[Tutorials|hier]] weitere Tipps und Informationen zur Einbindung und Weiterverarbeitung der Daten.
  
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Die gesamte Webapplikation ist Open Source und unter: https://github.com/HAFL-FWI/Digital-Forest-Monitoring/tree/master/webapp verfügbar. Bei Fragen oder Feedback wendet euch bitte an folgenden Kontakt: Hanskaspar Frei von KARTEN-WERK GmbH, [mailto:hkfrei@karten-werk.ch hkfrei@karten-werk.ch]
  
== Einsatzbeispiele ==
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== Einsatzbeispiele == <!--T:16-->
[[Einsatzbeispiele | -> Hauptseite Einsatzbeispiele]]
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Hier geht es zur Hauptseite der praktischen [[Special:MyLanguage/Einsatzbeispiele|Einsatzbeispiele]] der Use Cases.
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2021, 09:40 Uhr

Sprachen:
Deutsch • ‎English • ‎français

Um den Bedarf der Praxis von Anfang an zu bedienen, wurde eine Expertengruppe mit je drei Vertreter*innen von Forstbetrieben und Forstdiensten gebildet. Die folgenden drei Anwendungsfälle wurden in enger Zusammenarbeit mit den Praxispersonen ausgearbeitet: Use-Case 1 - Monitoring jährlicher Waldveränderungen, Use-Case 2 - Rasche Erfassung von Sommersturmschäden und Use-Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität von Waldflächen.

Alle Ergebnisse und verwendeten Methoden sind im Sinne des Open Source Gedankens frei zugänglich:

Ergänzend dazu sind hier auf dieser Seite Hinweise zur korrekten Verwendung zu finden. Die verwendeten Rohdaten werden beschrieben und die drei Use-Cases werden im Detail vorgestellt. Dabei werden jeweils Hinweise zur Benutzung sowie Hintergrundinformationen zur Methode bereitgestellt, veranschaulicht durch Grafiken und Video-Tutorials. Zudem erfahrt ihr, wie ihr die Daten in Form von Geodiensten in QGIS einbinden könnt.

Wichtig: Die bereitgestellten Daten und Services sind bis dato ausschliesslich für Testzwecke gedacht.

Rohdaten

Im Fokus dieses Projektes lag die Nutzung von schweizweit frei verfügbaren Daten. Dafür eignen sich insbesondere die Sentinel-2-Satellitenbilder, deren Mehrwert für die Waldwirtschaft bereits aufgezeigt werden konnte (SZF Artikel, FOWALA Kurs). Zusätzlich wurde die nationale Waldmaske (swissTLM3D) verwendet und es können verschiedene Hintergrundkarten (z.B. Luftbilder) dargestellt werden.

Sentinel-2
Seit Ende 2015 sind Sentinel-2-Satellitenbilder frei erhältlich und grossflächig verfügbar. Die häufige Wiederholung der Aufnahmen (alle 2-5 Tage) in für Vegetationsanalysen wichtigen Spektralbändern bietet dabei ein grosses Potenzial für die Nutzung im Waldbereich. In einem bereits abgeschlossenen Projekt (Weber & Rosset, 2019) konnte aufgezeigt werden, dass sich starke Waldveränderungen wie Holzschläge oder Sommersturmschäden zeitnah erfassen lassen. Auch für die Klassifizierung von Hauptbaumarten und die Beurteilung der Vitalität wurde ein grosses Potenzial festgestellt.

Im Rahmen dieses Projektes wurden zwei unterschiedliche Vegetationsindizes zur Beurteilung des Vegetationszustandes berechnet und eingesetzt: Der NDVI (Normalized Difference Vegetation Index) und der NBR (Normalized Burn Ratio).

Waldmaske
Die Waldmaske wurde aus dem topografischen Landschaftsmodell der Schweiz (swissTLM3D) abgeleitet.

Hintergrundkarten
Als Hintergrundkarten werden die Luftbilder und Landeskarten von swisstopo, sowie das Vegetationshöhenmodell des LFI als swisstopo Geodienste eingebunden.

Use Case 1 - Jährliche Waldveränderungen

Uc1.png

Im Rahmen des ersten Use Cases wurde eine Methode für das Monitoring jährlicher Waldveränderungen entwickelt. Starke und flächige Waldveränderungen können mit Sentinel-2-Satellitenbildern erkannt und als jährliche Hinweiskarten angeboten werden:

> Use Case 1 - Monitoring jährlicher Waldveränderungen (forstliche Eingriffe und andere)

Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017

Uc2.png

Im Rahmen des zweiten Use-Cases wurde eine Methode für die automatische Bereitstellung von schweizweiten Hinweiskarten für Sommersturmschäden auf Basis von Sentinel-2-Satellitenbildern entwickelt. Bis dato existiert eine Testversion für den Sommer 2017:

> Use Case 2 - Test Sommersturmschäden 2017

Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität

Uc3.png

Auch die Vitalität von Waldflächen kann mit Sentinel-2-Satellitenbildern grob erfasst werden. Durch den Vergleich des aktuellen Vegetationszustandes mit den Vorjahren wurden im Rahmen des dritten Use Cases Hinweiskarten zur Veränderung der Vitalität generiert:

> Use Case 3 - Hinweiskarten zur Vitalität

Kartenviewer und Geodienste

Für jeden Use-Case wird ein eigener Kartenviewer angeboten. Alle Kartenviewer sind über die Startseite https://waldmonitoring.ch erreichbar und weisen, je nach Use-Case, unterschiedliche Funktionalitäten auf. Sie wurden auch für die Verwendung ausserhalb des Büros konzipiert und können daher auf mobilen Geräten benutzt werden.

Die dargestellten Karten können auch als Geodienste in eine GIS-Umgebung oder auf beispielsweise map.geo.admin eingebunden werden. Geodienste sind vernetzbare, raumbezogene Webservices, die Geodaten in strukturierter Form zugänglich machen. Man unterscheidet dabei folgende Typen von Geodiensten:

  • WMS, Web Map Service, gekachelt (tiled) als Web Map Tile Service WMTS
  • WCS, Web Coverage Service
  • WFS, Web Feature Service

Während WMS/WMTS primär für die Visualisierung geeignet ist, erlaubt WCS für Raster- und WFS für Vektordateien den Zugriff auf die vollständigen Werte und Metadaten, und somit die Weiterverarbeitung in z.B. QGIS. Alle Services werden im sogenannten Pseudo Mercator Koordinatensystem zur Verfügung gestellt. Auf der Kachel „Geodienste“ gibt es einfache Video-Tutorials, welche anhand von Beispielen zeigen, wie die Daten in QGIS eingebunden werden können. Zudem gibt es hier weitere Tipps und Informationen zur Einbindung und Weiterverarbeitung der Daten.

Die gesamte Webapplikation ist Open Source und unter: https://github.com/HAFL-FWI/Digital-Forest-Monitoring/tree/master/webapp verfügbar. Bei Fragen oder Feedback wendet euch bitte an folgenden Kontakt: Hanskaspar Frei von KARTEN-WERK GmbH, hkfrei@karten-werk.ch

Einsatzbeispiele

Hier geht es zur Hauptseite der praktischen Einsatzbeispiele der Use Cases.